
Liddy Oechtering, LL.M. (Sydney), im Porträt
"Der Beruf der Staatsanwältin ist unheimlich vielseitig!"
Liddy Oechtering, LL.M. (Sydney), Stellvertretende Anstaltsleiterin der Untersuchungshaftanstalt Hamburg, über ihren beruflichen Alltag hinter Gefängnismauern, ihren Werdegang in der Hamburger Justiz und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Frau Oechtering, Sie sind seit September 2024 Stellvertretende Anstaltsleiterin der Untersuchungshaftanstalt Hamburg. Wie sieht dort Ihr Arbeitsalltag aus?
In meiner Position bin ich gemeinsam mit meinem Kollegen, dem Anstaltsleiter, verantwortlich für den gesamten Vollzug in der Anstalt, für das Personal und die derzeit rund 560 Gefangenen. Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich und selten planbar.
Konkret beginnt der Tag meist mit einer sogenannten Frührunde, in der die Verantwortlichen aus allen Bereichen der Anstalt zusammenkommen und wir uns gegenseitig über die Vorkommnisse der letzten Nacht und anstehende Aufgaben oder auch die vielfältigen Herausforderungen – seien es die hohen Belegungszahlen, fehlendes Personal, schwer erkrankte Gefangene, besondere Vorkommnisse wie randalierende Gefangene, Suizidversuche, Übergriffe auf Mitarbeitende oder anstehende Baumaßnahmen – informieren. Regelmäßig finden hierzu Gespräche mit der Vollzugsleitung, der Personalleitung, dem Baukoordinator, dem Kaufmännischen Leiter und dem Leiter unseres kleinen Vollzugskrankenhauses statt. Für alle Bereiche übernehmen mein Kollege und ich Kontroll- und Überwachungsaufgaben. Anschließend gehe ich meine Post durch und tausche mich mit dem Leiter der Rechtsabteilung aus, bearbeite Stellungnahmen oder kümmere mich um unsere Referendarinnen und Referendare, deren Ausbildung mir obliegt.
Und ab dann wird es schon meist sehr dynamisch. Beim Gang über den Flur erfährt man von den Mitarbeitenden von deren kleinen und großen Sorgen und muss sich diesen genauso annehmen wie der Flut an E-Mails. Ich verfasse Vermerke und Gutachten gegenüber der Justizbehörde, stehe den Gerichten und der Staatsanwaltschaft als Ansprechpartnerin zur Verfügung und habe über den Tag verteilt zahlreiche kleinere Besprechungen mit Mitarbeitenden aus den unterschiedlichen Bereichen der Untersuchungshaftanstalt. Dazu gehört der regelmäßige Austausch mit dem Psychologischen Fachdienst, mit unseren Beraterinnen und Beratern für interkulturelle Angelegenheiten und den Seelsorgern. Hieran wird schon deutlich, wie bunt und vielfältig das Leben und Arbeiten hinter den Gefängnismauern ist.
Das Mittagessen nehme ich meist gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in unserer Kantine ein. Hier kochen Bedienstete und Gefangene sowohl für die Inhaftierten als auch für die Bediensteten und es schmeckt fast immer ganz vorzüglich.
Mein Tag endet zwischen 17:30 Uhr und 19:00 Uhr, wobei es nachmittags ruhiger wird und ich mich dann eher ausführlichen Rechtsfragen widme, für deren Bearbeitung ich mehr Ruhe brauche. Teilweise muss dann das eine oder andere noch später abends im Homeoffice erledigt werden.
Was gefällt Ihnen bisher am meisten an Ihrer neuen Tätigkeit?
Die Schnelllebigkeit und der Facettenreichtum der Arbeit. Personalverantwortung und -führung nimmt einen Großteil meiner Zeit ein und es ist unglaublich spannend, mit so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und Arbeitsfeldern im Austausch zu stehen. Die täglich zu beantwortenden Fragen reichen von der Größe der Sozialräume oder der Reihenfolge der zu sanierenden Hafträume, bis hin zur Frage, welche Mitarbeitenden Anspruch auf einen der höhenverstellbaren Schreibtische haben und wie mit den psychischen Folgen eines körperlichen Angriffs auf Bedienstete umzugehen ist. Ich muss mich immer wieder in ganz neue Themen- und Fachbereiche eindenken, um Entscheidungen treffen und diese nachher auch den Mitarbeitenden gegenüber vertreten und erklären zu können.
Was waren die größten Herausforderungen denen Sie sich seit der Aufnahme der Tätigkeit als Stellvertretende Anstaltsleiterin stellen mussten?
Die größte Herausforderung ist für mich nach wie vor, mir die Namen und Funktionen der rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der UHA zu merken.
Aber im Ernst, es gibt immer wieder Situationen, die schwierig und manchmal auch belastend sind. Der erste Suizid eines Gefangenen, hat auch mich sehr bewegt. Schön war zu sehen, wie gut in solchen Fällen das Teamwork in der Anstalt funktioniert, wie sich die Mitarbeitenden umeinander kümmern, den Betroffenen Hilfe und Gespräche anbieten. Denn Mitarbeitende, die unvorbereitet eine Haftraumtür öffnen und einen toten Gefangenen vorfinden, gehen damit ganz unterschiedlich um und benötigen auch ganz unterschiedliche Unterstützung. Dass meine Mitarbeitenden gut aufgefangenen werden, auch dafür trage ich die Verantwortung. Und natürlich auch für die Aufarbeitung des Vorfalls und die Gründe für den Suizid.
Eine andere Herausforderung stellt die oft dünne Personaldecke verbunden mit dem Nachwuchsmangel dar. Wie geht man damit um, wenn überall Personal fehlt, Mitarbeitende im Dienst verletzt werden, Freistunden für Inhaftierte nicht so angeboten werden können, wie man es gern tun würde, weil einfach Personal fehlt. Auch die Werbung um Nachwuchs ist eine uns ständig beschäftigende Herausforderung. Was können wir mit unseren Mitteln verbessern, wie können wir das Image des Vollzugs beeinflussen und welche neuen Wege müssen wir hier vielleicht gehen – zum Beispiel auch mit unserem Instagram-Account, der Einblicke in das Leben und Arbeiten im Justizvollzug bietet.
Sie waren seit 2008 in unterschiedlichen Positionen für die Hamburger Justiz tätig. War für Sie schon immer klar, dass Sie in die Justiz gehen wollen?
Ich wollte eigentlich Journalistin werden und habe daher neben Jura nach dem Abitur auch Journalistik- und Kommunikationswissenschaften studiert. Also eigentlich wollte ich einen Arbeitsplatz mit Glamour und Abwechslung. Nach dem Abschluss beider Studiengänge habe ich daher auch ein Jahr lang versucht, meinen Lebensunterhalt als Reporterin beim Radio und bei einer Tageszeitung zu finanzieren, was mehr schlecht als recht gelang, mir aber viele spannende Erlebnisse beschert hat!
Finanziert durch ein Stipendium habe ich dann nach dem Ersten Staatsexamen ein Masterstudium in Australien absolviert und eigentlich erst dabei meine Liebe zu Jura und insbesondere zum Strafrecht entdeckt. Und es gibt viele Gemeinsamkeiten mit dem Journalismus! Sowohl als Staatsanwältin als auch als Journalistin versuche ich, einen Sachverhalt zu ermitteln und die „Wahrheit“ herauszufinden. Ich muss mit Menschen sprechen, Zeuginnen und Zeugen vernehmen und vor allem objektiv bleiben. Komplizierte Sachverhalte müssen verständlich dargestellt werden – wobei Journalistinnen und Journalisten für die Öffentlichkeit schreiben, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in erster Linie das Gericht, Zeuginnen und Zeugen und die Verteidigung überzeugen wollen. Dabei vergessen wir oft, dass unsere Juristensprache hinderlich ist und wir uns viel öfter am Journalismus orientieren sollten. Und beide Berufsgruppen tragen eine hohe Verantwortung: wir nehmen öffentliche Interessen wahr - sei es durch Aufklärung oder die Schaffung von Rechtssicherheit.
Ich wollte mich aber bewusst nicht zu früh auf einen ganz bestimmten Bereich festlegen, denn ob am Ende die Noten für den Staatsdienst ausreichen und ob dann in Hamburg eine passende Stelle frei sein würde, erschien mir zu ungewiss, weshalb ich mich lieber breit aufstellen wollte. Als es dann gleich nach dem Zweiten Staatsexamen aber ein Angebot einer Staatsanwaltschaft gab und ich kurz darauf auch eine Zusage aus Hamburg erhielt, war die Freude riesig und ich habe es bis heute nicht bereut, auch wenn der Glamourfaktor zugegebenermaßen recht niedrig ist.
Sie arbeiteten in dieser Zeit überwiegend als (Ober-)Staatsanwältin. Was macht den Beruf der Staatsanwältin/des Staatsanwalts aus?
Als Staatsanwältin leite ich Ermittlungsverfahren, entscheide über die Erhebung von Anklagen und vertrete diese später vor Gericht. Außerdem wirkt die Staatsanwaltschaft bei der Vollstreckung von Strafen mit. Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sind zwar weisungsgebunden, aber wir haben dennoch einen großen Entscheidungsspielraum. Werden Ermittlungsverfahren schlecht geführt oder Beweise nicht rechtlich zulässig erhoben, wird es später mit einer Verurteilung schwierig. Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen führt. Da ist ein enger Kontakt hilfreich und oft diskutiert man auch, welche Maßnahme sinnvoll sein kann. Spannend ist es, wenn man die Verfahren nicht nur vom Schreibtisch aus begleitet, sondern auch mal vor Ort bei der Vollstreckung von Beschlüssen dabei ist. Diese Abwechslung zwischen juristischem Aktenstudium, der aktiven Ermittlungsarbeit und dem Höhepunkt der Hauptverhandlung, wenn man sich mit dem Gericht, den/der Angeklagten und der Verteidigung auseinandersetzt, Zeuginnen und Zeugen vernimmt und das Geschehen im Gerichtssaal mit gestaltet, machen den Beruf der Staatsanwältin/des Staatsanwalts aus. Und natürlich der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen. Der ist gerade in Zeiten hoher Arbeitsbelastung oder auch mal nach einer schlecht gelaufenen Hauptverhandlung essentiell.
Sie wurden nach den ersten Jahren als Staatsanwältin für ein Jahr an das Landgericht Hamburg abgeordnet und dort als Richterin in einer Großen Strafkammer tätig. Inwiefern haben Sie davon bei Ihrer weiteren Tätigkeit als Staatsanwältin profitiert?
Der Blick auf die „andere Seite“ war sehr bereichernd. Ich habe einerseits jeden Tag viele Staatsanwältinnen und Staatsanwälte im Gerichtssaal erlebt, unterschiedlich gute und schlechte Plädoyers gehört und konnte mir sehr viel abschauen, um meine eigene Position zu finden, wie ich im Gerichtssaal auftreten will. Daneben habe ich aber auch gelernt, was für das Gericht von Bedeutung ist, welche Informationen für ein Urteil zwingend benötigt werden und wann eine Stellungnahme durch die Staatsanwaltschaft wirklich dem Gericht nützt. Und dann ist es natürlich auch für das eigene Selbstbewusstsein gut, wenn man den Gerichten auf Augenhöhe begegnen kann.
Als Staatsanwältin muss ich mich auch im privaten Bereich immer mal rechtfertigen, warum ich denn nicht Richterin werden möchte und ob ich nicht mal zur Vorsitzenden befördert werden könnte. Dem kann ich heute selbstbewusst entgegen, dass ich das für mich gut geprüft habe und den Beruf der Staatsanwältin für mich einfach passender finde. Ich mag die Freiheiten, die ich als Staatsanwältin – natürlich im Rahmen des rechtlich zulässigen – habe: sowohl bei der Ermittlungsarbeit als auch bei der Entscheidung was ich anklage und wie direkt ich in der Hauptverhandlung mit den Beteiligten spreche. Ich muss bei Zeugenvernehmungen keine Angst vor Befangenheitsanträgen haben und verhandelt wird nur das, was ich und meine Kolleginnen und Kollegen vorher angeklagt haben. Das ist für mich einfach der richtige Beruf.
Wie kam es dazu, dass Sie im Jahr 2019 als eine der Pressesprecherinnen der Hamburger Staatsanwaltschaften tätig wurden?
Das müssten Sie den Generalstaatsanwalt fragen. lacht Ich gehe davon aus, dass sich jemand meinen Lebenslauf angesehen hat und dachte, dass das ja gut passen könnte. Für mich war es jedenfalls eine schöne Gelegenheit, das Wissen aus meinen beiden Studiengängen – Journalistik und Jura – sinnvoll miteinander zu verbinden und meine Beziehungen in diese beiden Bereiche zu nutzen. Ich schreibe gern, rede viel und am liebsten über meinen Beruf und die vielen spannenden Verfahren, die die Staatsanwaltschaften in Hamburg bearbeiten – das passte gut zur Tätigkeit als Pressesprecherin
Mit welchen Aufgaben waren Sie als Pressesprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaften befasst?
Die Aufgabe von Pressesprecherinnen und Pressesprechern ist die Informationsvermittlung zwischen der Staatsanwaltschaft und der Öffentlichkeit, vertreten durch die Medien. Ich hatte daher vor allem die Aufgabe, telefonische und per E-Mail eingehende Anfragen der Medienvertreterinnen und -vertreter – und das sind täglich sehr viele! – zu prüfen und im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften so schnell es geht und so umfassend wie zulässig zu beantworten. Dafür habe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen, die die betreffenden Verfahren bearbeitet haben, Rücksprache gehalten, mich über den Sachstand und beabsichtigte Ermittlungsmaßnahmen informieren lassen und dann geprüft, ob und welche Auskünfte überhaupt möglich sind. Zu besonders wichtigen oder für die Öffentlichkeit relevanten Sachverhalten habe ich Pressemitteilungen veröffentlicht und O-Töne für Radio- und TV-Vertreter gegeben. Und ich habe die Behörde auf Messen, bei Konferenzen oder anderen Presseevents vertreten und ihr ein Gesicht gegeben.
Die Herausforderung in diesem Job ist es, Sachverhalte, Entscheidungen und Abläufe für die Öffentlichkeit verständlich zu erläutern, damit auch schwierige Rechtsfragen nachvollzogen werden können. Wir fungieren als Pressesprecher(-innen) damit quasi als „Dolmetscherinnen“ bzw. „Dolmetscher“ zwischen den juristischen Prozessen und den Medienvertreterinnen und -vertretern. Mir hat es immer besonders viel Spaß gemacht, komplizierte Rechtsfragen möglichst einfach und so spannend wie möglich zu erklären und dann zu merken, wie Journalistinnen und Journalisten sich auf einmal für die Sachverhalte zu interessieren beginnen und man ins Gespräch kommt. Bei Tötungsdelikten ist das einfach, aber lassen Sie mal einen Computerbetrug spannend klingen. Das erfordert schon etwas Kreativität.
Die Aufgabe ist so wichtig, weil das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Justiz ein hohes Gut ist, das nur besteht, wenn verstanden wird, was wir in den Behörden tun. Gleichzeitig dürfen die Ermittlungsverfahren nicht gefährdet und müssen die Rechte der Beteiligten gewahrt werden. Dieser Spagat und die damit einhergehende Verantwortung war mir immer sehr bewusst. Besonders herausfordernd und aufregend waren Vorgänge wie eine Geiselnahme am Hamburger Flughafen, große Kokainverfahren, Tötungsdelikte und natürlich gab es auch sehr belastende Verfahren wie der Anschlag auf Zeugen Jehovas im März 2023.
Was möchten Sie Juristinnen und Juristen mitgeben, die sich für eine Tätigkeit im Staatsdienst interessieren?
Bewerbt Euch! Ein studentisches Praktikum oder eine Referendariatsstation verschaffen einen guten Einblick in die Tätigkeit, die einen erwartet. Mich hat es damals begeistert. Trotz der damals sehr schäbigen Ausstattung der Büros und der Aktenberge. Stellt Euch auf viel Arbeit, viel Verantwortung, immer wieder spannende Verfahren und großartige Kolleginnen und Kollegen ein und freut Euch, die Chance zu erhalten, unseren Rechtsstaat zu vertreten.
Neben Ihrer beruflichen Tätigkeit sind Sie auch Mutter und nach der Geburt Ihrer beiden Kinder jeweils nach sechs bzw. zehn Monaten wieder in Vollzeit eingestiegen. Wie haben Sie sich dabei als Familie organsiert?
Mein Mann und ich hatten von Anfang an die Vereinbarung, dass wir uns gleichberechtigt um die Kinder und den Haushalt kümmern wollen. Da gab es für uns beide keine Diskussion. Die gesetzlichen Regelungen ermöglichen es Vätern heute ja zum Glück, ihre Rolle in der Familie wirklich wahrzunehmen und Frauen gleichberechtigt zu arbeiten. Ich bin daher eher erstaunt, wie wenig Kollegen gerade im Staatsdienst sich die Kindererziehung wirklich gerecht mit ihren Partnerinnen teilen. Und wie wenig Frauen das auch einfordern. Aber das ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung.
Uns hat damals geholfen, dass die Kinder beide relativ pflegeleicht und wenig krank waren, wir einen Kitaplatz in der sogenannten „Justizkita“ unten im Ziviljustizgebäude und damit gleich um die Ecke hatten und dort eine großartige Betreuung täglich für zehn Stunden gefunden haben. Und wir haben uns entschieden, in der Stadt in Fahrradnähe zu unseren Arbeitsstellen zu wohnen. Man muss also sicherlich auch Kompromisse eingehen, damit es klappt und man muss es wollen. Das passt nicht für jede(n) und entspannt ist das Leben so natürlich auch nicht immer. Aber für uns passte es und ich bin dankbar für die Möglichkeit, Familie und Arbeit verbinden und meinen Lebensunterhalt eigenständig verdienen zu können. Dieses Gefühl der Unabhängigkeit – auch von meinem Partner – war mir immer schon wichtig.
Haben Sie einen Ratschlag für Frauen, die Zweifel daran haben, ob sie es schaffen können, Familie und Karriere miteinander zu vereinbaren?
Ganz klar: Traut Euch und auch Eurer Familie etwas zu. Es gibt immer eine Möglichkeit für Kompromisse und so lange es uns selbst gut mit unserer Entscheidung geht, geht es auch der Familie und insbesondere den Kindern gut. Dank Kitas und Nachmittagsbetreuungen in den Schulen, dank „Leihomas“ und anderen Einrichtungen kann man viel möglich machen, wenn man wirklich will. Und hört nicht auf das Gerede anderer.
Welche Juristin hat Sie so inspiriert, dass Sie sie für breaking.through nominieren würden? Wieso?
Ich möchte Dr. Lisa-Maria Bleiler nominieren. Sie ist Staatsanwältin beim Bundesgerichtshof, eine ehemalige Kollegin, eine gute Freundin und sehr kluge Juristin.
Vielen Dank für das spannende Interview!
Hamburg, 9. Juli 2025. Liddy Oechtering, LL.M., hat die Fragen schriftlich beantwortet. Die Fragen stellte Lina Runge.
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